Gewächshaus aus Glas

In diesem Ratgeber behandeln wir Glas für Gewächshäuser. Gewächshäuser aus Glas werden nach und nach von Gewächshäusern aus Kunststoff bzw. Kunstglas verdrängt. Hier erklären wir dir die Unterschiede von Glas und Kunststoff und die unterschiedlichen Varianten, die es jeweils gibt, mit ihren Vor- und Nachteilen. Wenn du allgemeine Informationen über Gewächshäuser suchst, findest du sie in unserem Ratgeber Gewächshäuser.

Gewächshaus aus Glas

Wenn du an ein Gewächshaus denkst, denkst du vermutlich zuerst an Glas. Damit wärst du nicht alleine, denn bis vor einiger Zeit wurde tatsächlich fast ausschließlich Glas für den Bau von Gewächshäusern genutzt. Glas hat auch sehr gute Eigenschaften, beispielsweise eine Lichtdurchlässigkeit von 91 Prozent. Kein anderes Material lässt die Sonnenstrahlen so gut durch wie Glas.

Das kann jedoch auch ein Nachteil werden, denn bei zu intensiver Sonneneinstrahlung kann es im Gewächshaus durch den Treibhauseffekt so heiß werden, dass die Pflanzen förmlich verbrennen. Je nach Empfindlichkeit deiner Pflanzen kann es daher nötig werden, gezielt mit Schattierungen zu arbeiten, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren.

Gewächshaus mit Einfachverglasung?

Einfaches Fensterglas solltest du keinesfalls benutzen, auch wenn es besonders günstig ist. Fensterglas splittert viel zu leicht. Es zerbricht in scharfkantige Scherben, die ein enormes Verletzungsrisiko mit sich bringen. Du brauchst nur mal ausrutschen, ins Stolpern geraten und durch die Glasscheibe stürzen. Wenn du nur mit ein paar leichten Schnittwunden davon kommst, hast du großes Glück gehabt. Auch ein versehentlich ungeschickter Umgang mit Gartengeräten oder spielende Kinder, gemeint ist hier zum Beispiel der klassische Fußball, der durch die Scheibe fliegt, können schnell dazu führen, dass du Scherben beseitigen und eine neue Scheibe einsetzen musst.

Als Material für das Dach ist einfaches Glas ebenfalls ungeeignet. Hagel kann die Scheiben durchschlagen und spätestens, wenn ein dicker Ast drauf fällt, splittert auch dickes Glas. Du solltest daher unbedingt wenigstens auf Sicherheitsglas setzen.

Sicherheitsglas splittert nicht, sondern zerfällt in etliche nicht scharfkantige Teilchen. Die Verletzungsgefahr ist bedeutend geringer als bei herkömmlichem Glas. Es hält mehr aus als einfaches Glas, kann aber trotzdem verhältnismäßig leicht kaputt gehen. Deine Scheiben sollten also eine gewisse Dicke haben, damit das nicht so schnell passiert.

Sicherheits-Isolierglas für das Gewächshaus?

Was die Isolierung angeht haben Glas sowie Sicherheitsglas allerdings eher schlechte Werte. Es wird in dem Gewächshaus zwar schnell warm, aber ebenso schnell wieder kalt.  Abhilfe schafft eine Doppelverglasung bzw. Isolierglas, wie es bei neuen Fenstern üblicherweise verbaut wird.

Sicherheits-Isolierglas ist wohl das beste Glas für Gewächshäuser und bietet dir alle gewünschten Vorteile. Das Glas lässt so viel Licht durch wie kein anderes Material und es sieht einfach nur schön aus. Es ist leicht sauber zu halten und rein optisch betrachtet geht dein normaler Garten fließend in den Bereich innerhalb des Gewächshauses über. Außerdem bleibt das warme Klima länger und konstanter erhalten.

Leider gibt es natürlich auch an dieser Sache wieder einen doppelten Haken. Sicherheits-Isolierglas ist sehr schwer. Du wirst für dein Gewächshaus ein solides Fundament benötigen und brauchst einen hochwertigen und sehr robusten Rahmen, der dieses Gewicht auch langfristig aushält. Das ist nicht gerade günstig, zumal das Glas selbst ebenfalls nicht nur schwer, sondern auch teuer ist. Für so ein Gewächshaus kannst du mit Kosten von mehreren tausend Euro rechnen.

Gewächshäuser mit Scheiben aus Kunststoff / Kunstglas?

Gewächshäuser aus Kunststoff laufen denen aus Glas immer mehr den Rang ab. Kunststoff hat mindestens drei Eigenschaften, die Glas in den Schatten stellen. Kunststoff ist leicht. Eine Hohlkammer-Stegplatte wiegt bei selber Isolierung nur etwa ein Fünftel so viel wie einfaches Sicherheitsglas. Auch bei den Kosten hat Kunststoff die Nase vorn. Bei nur geringfügig weniger Lichtdurchlässigkeit ist selbst hochwertiger Kunststoff meist preiswerter als Glas. Zudem ist Kunststoff härter, widerstandsfähiger und splittert für gewöhnlich nicht.

Wenn du nun als vierte Eigenschaft noch die bessere Isolierung berücksichtigst, verstehst du vermutlich ziemlich schnell, warum sich Gewächshäuser aus Kunststoff gegen welche aus Glas weitgehend durchgesetzt haben.

Kunststoff ist jedoch trotzdem nicht der heilige Gral, bei dem alles perfekt ist. Glas hat den Vorteil, dass es sehr leicht zu reinigen ist und mit etwas Pflege sieht dein Gewächshaus auch nach vielen Jahren noch so aus wie am ersten Tag. Kunststoff neigt dazu, mit der Zeit zu verwittern bzw. zu vergilben. Es gibt Schutzlacke, die das verhindern oder den Prozess zumindest weiter verlangsamen können. Nach ein paar Jahren kann es aber trotzdem sein, dass es an der Zeit ist, die eine oder andere Platte zu ersetzen. Einerseits, weil es einfach schöner aussieht und andererseits, weil durch die Vergilbung weniger Sonnenlicht durch die Gewächshauswände kommt.

Grundlegend kommen hauptsächlich zwei Kunststoffe zum Einsatz: Polycarbonat und Polymethylmethacrylat. Keine Sorge, das letzte Wort musst du dir nicht merken, dieser komplexe Ausdruck beschreibt das Material, welches du mit Sicherheit unter den handlicheren Namen Plexiglas oder Acrylglas kennst.

Polycarbonat ist wetterbeständig, neigt jedoch im Laufe der Zeit dazu, zu vergilben, wobei es dagegen spezielle Schutzlacke gibt. Im Vergleich zu Plexiglas ist es jedoch teurer und empfindlicher. Es ist nicht so hart wie Plexiglas und somit anfälliger für Kratzer. Dafür ist es sehr lichtdurchlässig und lässt sich leicht verarbeiten. Platten aus Polycarbonat kannst du für gewöhnlich einfach mit einer Säge zurechtschneiden.

Plexiglas kommt echtem Glas optisch am nächsten und vergilbt auch nicht. Es ist robuster und noch etwas lichtdurchlässiger als Polycarbonat. Die Robustheit bzw. Härte hat aber auch Nachteile. Die Härte schützt besser vor Kratzern, dafür splittert Plexiglas allerdings leichter als Polycarbonat. Bei der Verarbeitung solltest du vorsichtig sein und die richtigen Werkzeuge benutzen. Plexiglas verzeiht zwar mehr Druck und Vibrationen als echtes Glas, beim bohren oder zu viel Druck beim festschrauben kann es jedoch trotzdem relativ schnell splittern.

Im Endeffekt überwiegen die Vorteile von Plexiglas. Als einzelne Schicht ist die Isolierung bei beiden Materialien zwar gut, aber ausbaufähig. Abhilfe schaffen da Doppelstegplatten aus Plexiglas oder Hohlkammerplatten aus Polycarbonat. Beide sind sich von der Struktur her ähnlich.

Grundlegend handelt es sich dabei um zwei Scheiben, zwischen denen Stege verlaufen. Dadurch entstehen mit Luft gefüllte Kammern und diese wirken wie ein Wärmepuffer zwischen innen und außen.

Der Nachteil davon ist allerdings die Optik. Durch die Stege geht die einheitliche Fensteroptik verloren. Die Lichtdurchlässigkeit ist weiterhin sehr gut, nur sieht es eben nicht mehr aus wie eine durchgehende Glasfront.

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